Der Erpfl aus dem Fichtelgebirge - Geschmack mit Tradition
Das "Erpfl Steck'n" (Kartoffeln in den Boden bringen und andämmen) steht ganz am Beginn der Saison. In festem Abstand werden die Kartoffeln mit einer Maschine in den vorgelockerten Boden eingebracht. Im Jahr 1959 erhielt Fendt den DLG-Preis für sein Einmannsystem Geräteträger. Zwischen den Rädern hat man einen hervorragenden Blick auf die arbeitende Maschine. Im Gegensatz zu den bis dahin bekannten Anbaugeräten im Heck, müssen die Kartoffeln auch nicht händisch nachgelegt werden. Dieses bewährte System ist sogar bis heute auf dem Schlegel's Kartoffelhof in Schödlas im Einsatz. Auch das ist Nachhaltigkeit - Technik die funktioniert wird über Jahrzehnte hinweg eingesetzt.
Es ist der Ehrgeiz und Stolz der Bauern, wenn die Ackerfurchen und Reihen schnurgerade sind!
Zum "Erpfl-Groum" (Kartoffeln mit der Maschine Ernten) hilft auf dem Kartoffelhof Harles die gesamte Familie mit. Längst haben moderne Erntemaschinen die reine Handarbeit ersetzt. Damit Sie saubere und qualitativ hochwertige Kartoffeln auf den Teller bekommen, geht es jedoch auch heute nicht ganz ohne Nachlese.
Nach fachgerechter Lagerung in modernen, klimatisierten Hallen, werden die Kartoffeln verpackt und in regionale Märkte, sowie direkt zu Ihnen nach Hause versendet. Die Kartoffeln aller Hersteller aus unserer Regio-Markt Familie findet ihr HIER. Das Original aus dem Fichtelgebirge!
Geschichte der Fichtelgebirgs Erpfl
Die Kartoffel - oder auch der Erdapfel (fränkisch: "Erpfl") hat seinen Siegeszug in Deutschland tatsächlich in der Genussregion Hochfranken gestartet. Unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg brachte der Bauer Rogler aus Pilgramsreuth bei Rehau die ersten Erpfl aus dem benachbarten Böhmerland von einem Markt mit und steckte sie in den fränkischen Boden. Schnell erkannte man, wie ertragreich diese Frucht auf den kargen Mittelgebirgsböden gedeiht. Nicht zuletzt erlangte die neuartige Kartoffel große Beliebtheit, da sie frei von Pfründen blieb und Abgaben an die Kirche damit entfielen. Erst viele Jahre später und aufgrund von Getreideengpässen verbreitete sich der Erdapfel auch nach Brandenburg-Preußen.
Besonderheit aus der Münchberger Gneismasse
Den Geologen ist es ein Rätsel, wie exotische Gesteinsmasse ins Münchberger Land kam. Nur unter sehr hohem Druck und mit heißen Temperaturen konnte die Münchberger Masse unweit des bekannten Waldsteinmassivs entstehen. Doch dieses verwitterte Eklogit-Urgestein ist mit seinen wertvollen Mineralien die Zauberformel für den einzigartigen Geschmack der Kartoffeln aus dieser Region.
Verwendung der Erpfl
In Oberfranken haben sich aufgrund der langen Tradition viele regionale Spezialitäten aus der Kartoffel herauskristallisiert. Neben Ofenkartoffeln, verschiedenste Kartoffelsuppen, überbackene Kartoffeln mit Speck und Käse, haben vor allem die Fränkischen Kartoffelklöße große Bekanntheit erlangt. Dabei gibt es regional einen wichtigen Unterschied: Macht man "Brockala" in den Kern des Kloßes oder nicht. Wie würden Sie sich entscheiden? Für uns gehören die in viel Butter ausgebratenen Brötchenstückchen (meist vom Vortag) unbedingt rein in die Glees!
Von Nord nach Süd
Es ist schon herrlich, welche Bezeichnungen die Dialekte für die Kartoffel hervorgebracht haben: Kartüffel, Kartuffel, Kantüffel, Tüffel, Tüffelken, Tüften, Pudel, Nudel, Knolle, Knulle, Knedel, Erfel, Ertüffel, Epel, Ärpel, Eäppel, Duffel, Doffel, Ebern, Erbern, Abern, Arbern, Gromper, Kromper, Kadoffel, Adäpfel, Ardäpfel, Adöpfel, Ardöpfel, Arpfel, Erpfl, Erpfel, Potakn, Bumser, Erbirne, Erdbirne, Grumbire, Krombire, Herdäpfel, Bodabira, Grumbir. In der Schweiz und in Österreich nennt man sie dann: Häppere, Häppiir, Gumel, Easchtöpfel, Erchtbohn, Echbohn, Krumban oder Erdkästen.